Haben Sie schon einmal den grandiosen Anblick eines mehrstöckigen Schiffes, das vermeintlich durch die grünen Wiesen fährt, gesehen? Das ist eines der Erlebnis am Nord- Ostsee-Kanal. Fast surreal mutet der Anblick der riesigen Schiffsleiber, die sich durch Büsche und Felder zu pflügen scheinen, an. Vor allem für Segler, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe ist der Nord-Ostsee-Kanal eine willkommene Abkürzung des langen Seeweges durch den Öresund, Kattegat und Skagerrak rund um Dänemark herum. Er führt von Kiel über 100 Kilometer durch das herrliche Mittelholstein um im Marschland bei Brunsbüttel in die Mündung der Elbe in der Nordsee zu fließen. Vor allem für Technikfans und Radwanderer ist die Strecke sehr schön. Denn hier lassen sich nicht nur die Schleusensysteme beobachten, sondern auch eine faszinierende Radwanderung mit den Schiffen auf dem Kanal unternehmen.
Der Kanal führt durch unzählige malerische Holstein-Dörfer inmitten einer sanften Hügellandschaft und bietet viele Möglichkeiten zu Abstechern und Sehenswürdigkeiten. Die Hotels entlang des Kanals versprühen oft internationales Flair, da hier gerne auch Segler aus aller Welt übernachten. Zudem liegen sie oft auch direkt am Kanal, sodass Sie von Ihrem Hotelzimmer aus die Schiffe auf dem Kanal beobachten können. Viel Komfort und moderne Ausstattung kennzeichnen die Hotels am Nord-Ostsee-Kanal.
Für Radwanderer bietet sich aber auch die Übernachtung in den schönen Landgasthöfen, Pensionen und Landhotels am Nord-Ostsee-Kanal an. Hier wohnen Sie meist in typisch holsteinischer Gemütlichkeit und Ambiente. Gerade in den großen Städten, wie Rendsburg, erwartet die Gäste eine abwechslungsreiche Unterkunftslandschaft. Hotels mit dem Schwerpunkt Wellness und Erholung finden Sie am Nord-Ostsee-Kanal. Die Pensionen und Gasthöfe überzeugen durch eine sehr gute Küche und modernen Komfort. Für Radwanderer stehen zudem meist Unterstellmöglichkeiten für den Drahtesel bereit.
Der Kanal wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Zunahme des internationalen Schiffsverkehrs gebaut. Seine Fertigstellung und Taufe auf den Namen Kaiser Wilhelm kanal erfolgte 1895. Aufgrund der Veränderungen im Schiffsbau erfolgten immer wieder Anpassungen des Kanals an die Größe und den Tiefgang der modernen Schiffe. Der erste Ausbau konnte 1914 fertig gestellt werden und der zweite Ausbau erfolgte 1965. 1948 wurde der Kaiser Wilhelm Kanal in Nord-Ostsee-Kanal umbenannt.
Um auf das Höhenniveau der mittelholsteinischen Landschaft zu gelangen, beginnt der Nord-Ostsee-Kanal bei Kiel-Holtenau mit einem Schleusensystem, das auch die Gezeitenströmungen vom Kanal abhält. Ein weiteres Schleusensystem bringt den Kanal bei Brunsbüttel wieder auf das Meerniveau. Bei Rendsburg befindet sich zudem der Kanalhafen, in welchem nicht nur touristische Schiffe anlanden, sondern auch Frachtschiffe. Im Durchschnitt ist der Kanal 160 Meter breit und verfügt über eine Tiefe von 11 Metern.
Auf beiden Seiten des Kanals verläuft ein Radwander- und Fußwanderweg auf den Deichen, sodass eine Radwanderung von Kiel nach Brunsbüttel und zurück eine sehr schöne Rund-Radwanderung ergibt. Eine Besonderheit ist zudem, dass Fußgänger und Radfahrer kostenlos mit den Fähren zur anderen Seite des Kanals übersetzen dürfen. Die Infrastruktur entlang des Kanals wurde an die Interessen der Outdoor-Urlauber angepasst und verfügt somit über schöne Cafés, Kneipen und Biergärten direkt am Kanal. Übernachten lässt es sich zudem in den schönen Hotels, Gasthöfen und Pensionen am Nord-Ostsee-Kanal.
Die Sehenswürdigkeiten am Kanal sind meist technischer Natur und betreffen Brücken und Tunnel. Die beliebtesten Brücken am Kanal sind die Rendsburger Hochbrücke mit Eisenbahntrasse und Schwebefähre, die fast 3 Kilometer lange Hochbrücke Brunsbüttel und die historische Eisen-Stahl-Hochbrücke Hochdonn. In Rendsburg wurde zudem 1997 eine Schiffsbegrüßungsanlage eingerichtet. Sie begrüßt die passierenden Schiffe mit Flaggenhissung und der entsprechenden Nationalhymne.
Der Kanal fließt im Süden des Naturparks Hüttener Berge entlang. Empfehlenswert ist hier ein Abstecher zum Wittensee mit seinen malerischen Seegemeinden. Natürlich bietet auch Rendsburg hervorragende Möglichkeiten ein paar herrliche Tage in der holsteinischen Stadt zu verbringen. Die Altstadt liegt malerisch auf eine Insel zwischen Eider und Nord-Ostsee-Kanal und verzaubert ihre Besucher mit norddeutscher Backsteinarchitektur.
Bei Meckelmoor am Kanal lässt sich auch ein idyllischer Abstecher in den Naturpark Aukrug unternehmen. Hier liegen pittoreske Augemeinden inmitten einer herrlichen Heide-, Moor-, Wald- und Wiesenlandschaft. In den zahlreichen Seen des Naturparks kann man zudem sehr schön Baden. Hinter Burg (Dithmarschen) lockt zudem die Marschlandschaft der Elbe und der niedrigste Punkt Deutschlands, der über 3,50 Meter unter dem Meeresniveau liegt. Die Elbmarschen zeichnen nicht nur malerische Wasserwege und Dörfer aus, sondern auch die Deiche, welche das unter dem Meeresniveau liegende Land von Nordsee und Elbe abschotten.