Die kleine Insel Neuwerk blickt auf eine lange Geschichte als Lotseninsel zurück. Hier wurden vom Leuchtturm aus schon im Mittelalter die Schiffe sicher in die Elbe gelotst. Das historische Seezeichen ist bis heute der Leuchttum, welcher schon 1310 in Betrieb genommen wurde. Da die Insel Neuwerk seit rund 700 Jahren (mit Unterbrechungen) zu der Hansestadt Hamburg gehört, ist der Leuchtturm auf Neuwerk das älteste Gebäude der Elbmetropole. Zudem feiert er 2010 sein 700-jähriges Jubiläum.
Es stehen auf Neuwerk nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung, da das Eiland derzeit nur 36 Einwohner hat. Dennoch leben die Neuwerker vom Tourismus und der Landwirtschaft und bieten Ferienwohnungen, Heu-Hotels, Hotelzimmer im Leuchtturm und in einem Hotel an. Die Unterkünfte der Insel Neuwerk sind mit modernem Komfort und einer grandiosen Aussicht auf die Wattlandschaft ausgestattet. Gerade von den Hotelzimmern im Leuchtturm aus ist der Ausblick atemberaubend. Urige Wohnstil und eine reichhaltige maritime Küche tragen ihres dazu bei, dass sich Hotel-Gäste auf der Insel Neuwerk stets wohlfühlen.
Viele Wege führen nach Neuwerk und der beliebteste ist sicherlich eine Fahrt mit dem Wattwagen. Ganz gemütlich, in warme Decken eingehüllt, ziehen zwei Wattpferde die Kutsche über den Schlick und durch die manchmal schon recht tiefen Priele. Nasse Füße bekommt man dennoch nicht, da die Kutschwagen fast zwei Meter Höhe haben. Ein romantischer Weg auf die Insel ist natürlich eine Wattwanderung. Diese beginnt meist an der Westküste Cuxhavens, wo auch schon Schilder auf den Beginn des Prickenweges aufmerksam machen.
Dieser ist durch tief in den Schlick verankerte Reisigbüschel, die sogenannten Pricken, gekennzeichnet. Immer entlang dieser Markierungslinie geht der Weg rund 10 Kilometer durch die grandiose Weite der Wattlandschaft. Rund 3,5 Stunden sollten für diese Wanderung eingeplant werden. Auch wird davor gewarnt, alleine den Weg zu gehen. Sicherer ist es an einer geführten Wattwanderung nach Neuwerk teilzunehmen. Zurück fährt man dann einfach mit der Fähre, welche die Wattwanderer sicher nach Cuxhaven zurückbringt.
Obwohl die Insel nur rund 3 Quadratkilometer groß ist, hat sie viele schöne Ecken. Zum einen lockt natürlich jeden Besucher die Besteigung des Leuchtturmes. Im Erdgeschoss des historischen Gebäudes ist heute eine urgemütliche Leuchtturmkneipe untergebracht. Und wenn es draußen stürmt, fühlen sich die Gäste bei einem heißen Grog fast schon in vergangene Schmugglerzeiten zurück versetzt.
Die Macht des Meeres und die Gefährlichkeit von Ebbe und Flut wird auf Neuwerk besonders auf dem Friedhof der Namenlosen deutlich. Zudem fühlen sich auf Neuwerk auch Ornitologen sehr wohl. Denn hier lassen sich viele Nordsee-Vögel beobachten. Zudem wurde für die Vögel auf den beiden kleinen Nachbarinseln Scharhörn und Nogehörn ein Schutzgebiet eingerichtet. Kleine und große Schatzsucher erfreuen sich über Bernstein- und Muschelfunde in den Weiten des Watts um Neuwerk.